Als Vertreter des NEUEN MELOS lege ich, wie unschwer zu erraten, wieder einen Schwerpunkt auf das immer noch wissenschaftlich unausgekundschaftete Phänomen der Melodie. Sie stellt für mich den höchsten Sinn und Sinnlichkeitsgehalt der Musik dar.
Das NEUE MELOS soll keine Verlautbarung im Sinne eines Manifestes sein. Keine Ideologie steht dahinter. Alles ist erlaubt, jeder soll komponieren dürfen, wie er mag, es geht vorderhand darum, der Melodie ein natürliches Prinzipat zurückzugeben.
Das Neue Melos ist keine rückschrittliche oder populistische Bewegung, es ist ein Weg, neue Spielräume zu eröffnen.
Ein Teil meiner Arbeit widmet sich der von mir so genannten COMIC MUSIC.Diese geht noch einen Schritt weiter, indem sie mit Inbrunst Wege beschreitet, die bislang verpönt gewesen sind.
Comic Music ist unter anderem plakativ, affektiert, bunt, oft grell, sarkastisch, pathetisch und ironisch, leicht eingänglich, aber durchaus mit potentieller Komplexität in den Details. Sie verhält sich zur Neuen Musik wie der Comic zur Literatur, sie verwendet Elemente des Easy Listenings ebenso unverkrampft wie Parademusik aus Pjöngjang, oder archaische Weisen, sie hat ein gesundes Verhältnis zum Stilmix, zum Kitsch (der immer im Ohr des Hörers liegt und allzu oft gar keiner ist). Die Comic Music ist ein schriller Gegenentwurf zu allem, was heute als weihevoll und seriös gilt, sie darf beinahe alles außer Langeweile erzeugen, und, ja, sie kann mitunter komisch sein, das beste Beispiel hierfür ist die „Musik am Hofe des kosmischen Imperators“, wo durch die Übertitel quasi ein Film im Ohr des Hörers erzeugt, eine Geschichte erzählt wird, nein, viele Geschichten.